Warum willst/wolltest Du einen Freiwilligendienst machen?
Mein Traum war es seit einiger Zeit, nach Afrika zu gehen und diesen Kontinent und seine Kulturen näher kennen zu lernen. Aus den Nachrichten und im Alltag hört man von Subsahara Afrika absolut nichts und ich fand es spannend, gerade über diesen Teil der Erde mehr zu erfahren, als die Klischees von denen man sich in Deutschland erzählt. Da kam ich auf die Idee, mit „weltwärts“ ein freiwilliges Jahr im Ausland zu verbringen, weil der entwicklungspolitische Lerndienst die Chance bietet, den kulturellen Austausch bei der Zusammenarbeit mit afrikanischen Kollegen und der Bevölkerung intensiv zu erleben. So konnte ich meinen Traum mit einer sinnvollen Tätigkeit vor dem Studium verbinden.
Was hast Du in Deinem Freiwilligendienst gelernt?
Vor allem habe ich gelernt, Probleme selbst zu erkennen und Lösungen dazu zu entwickeln. Zum Beispiel sind wir im Gespräch mit einigen Ärzten über die Bedingungen im Krankenhaus gemeinsam auf die Idee gekommen, im Krankenhaus unserer Station eine Blutbank einzurichten.
Ich habe auch gelernt, dass man als Deutscher nicht erwarten darf, dass sich die ganze Welt den deutschen Umgangsformen entsprechend verhält. Zum Beispiel der Punkt „Pünktlichkeit“ war/ist eine große Herausforderung, denn ich habe es in Deutschland als eine Selbstverständlichkeit im höflichen Umgang, in Uganda dagegen ist Pünktlichkeit kein Zeichen von Höflichkeit oder Unhöflichkeit. Mittlerweile habe ich mich an eine gewisse Wartezeit gewöhnt.
Welche Vorteile siehst Du für Dich durch Deinen Freiwilligendienst?
Wenn ich wieder nach Deutschland zurückkomme, weiß ich, dass ich eine große Herausforderung gemeistert habe. Alleine in Uganda zu leben hat für mich einen unfassbaren Reiz. Mit jedem Tag lerne ich dazu, mache neue Erfahrungen und erweitere meinen Horizont. Besonders der Umgang mit der einheimischen Bevölkerung ist ein Geschenk. Durch die offene und unkomplizierte Art der Ugander habe ich viele interessante Menschen und ihre Sicht auf die Dinge kennen gelernt und habe festgestellt, dass in diesem- für die meisten Menschen auf dieser Welt- immer noch schwarzen Fleck auf der Landkarte viel mehr steckt als die teilweise sogar falsche Vorstellung von Armut und Hunger. Mir wird von vielen Seiten gesagt, dass ich in diesem Jahr erwachsener geworden bin und ich weiß, dass ich mindestens einen Blickwinkel dazugewonnen habe.
Was war der bewegendste Moment in Deinem Freiwilligendienst?
In einem unserer Projekte unterstützen wir vom ugandischen Roten Kreuz abgelegene Dorfgemeinschaften, indem wir ihnen Kühe übergeben, zusammen mit ihnen Ställe bauen und ihnen helfen, die Tiere richtig zu pflegen. In einem Dorf war der Dorfälteste nach unserer Arbeit so dankbar, dass er seine ugandische Etikette vergaß und mich umarmte. In diesem Moment habe ich verstanden, was die Rot-Kreuz Arbeit den Menschen hier bedeutet.
Wieso machst Du Deinen Freiwilligendienst beim Deutschen Roten Kreuz?
Ich habe mich für das Deutsche Rote Kreuz entscheiden, weil mir für einen so langen Auslandsaufenthalt eine zuverlässige und vertrauenswürdige Entsendeorganisation wichtig war. Als ich erfahren habe, dass das Rote Kreuz ein „weltwärts“- Programm in Afrika hat, habe ich mich beworben.